Dieser Beitrag scheint wohl auf den ersten Blick etwas unlogisch zu erscheinen.Schließlich ist Crowdfunding kein Angebot einer Bank, im Gegenteil.
Diese Angebote stehen für Gründer und bereits etablierte Unternehmen meist in Konkurrenz miteinander.
Ziel dieses Beitrages: Chancen, Risiken und Möglichkeiten aufzeigen, sowie die Enthüllung, wie das Thema mit der Bank wirklich zusammenhängt.
Doch was ist Crowdfunding überhaupt? Wie funktioniert das Prinzip?
Wo kommt es her?
Wer hat es erfunden und als erstes genutzt? Und welche Chancen und Risiken gibt es?
Und was ist eigentlich der Unterschied zum Crowdinvesting und Crowdlending?
Man betrachtet eines Abends eine Lampe, und ist einfach unzufrieden damit, wie das Licht fällt.
Die Getränkehalter im Auto sind nicht immer passend für die Behälter, und erfüllen bei waghalsigen Manövern des impulsiven Fahrers auch irgendwie nicht immer ihren Zweck.
Eine regelmäßige saubere Trinkwasserversorgung ist für über 19 % der Menschen weltweit unzugänglich*, die Technologien schon erforscht, aber man liest eines morgens ein paar Artikel, die einem folgendes zu denken geben: „Dieses Problem könnte man doch ganz einfach lösen!“ Und aus diesen Gedankenblitzen folgt dann meist eine umsetzbare, geniale Idee!
Crowdfunding eignet sich für Gründer
Crowdfunding ist eine Kampagne bzw. ein Aufruf für das zweckgebundene Zusammentragen von Geldern von vielen unterschiedlichen Einzelinvestoren, eben der „Crowd“, der Menge, dem Volk.
Für diesen jeweiligen Zweck, der sich meist als ein kurzfristiges Projekt oder eine langfristige Unternehmung herausstellt, muss dabei immer davor eine bestimmte Mindestkapitalmenge als Finanzierungsziel festgelegt werden.
Dazu ein selbst erdachtes Sprichwort als Begründung: „Füttere niemanden, der nicht weiß, wie er satt wird.“
Belohnungen
Jede „Spende“** wird meist direkt anschließend durch den Urheber des Aufrufs belohnt, etwa durch ein kleines Dankeschön-Paket mit Gutscheinen, oder einem Anteil an dem aufsteigenden Unternehmen.
(** Streng genommen eine „Investition“, weil von dem Geld meist eine Gegenleistung erwartet wird. Es gibt jedoch auch sehr gutmütige, risikobereite Investoren, die tatsächlich „nur“ spenden, z. B. Familie und Verwandte bzw. persönlich bekannte Investoren)
Natürlich gibt es hierfür viel kreativere und womöglich sogar kostengünstigere Belohnungen. Ziel ist es jedenfalls, die Attraktivität für das Investieren in die Idee zu erhöhen oder einen Vorgeschmack auf das Produkt bzw. die Dienstleistung zu geben. Wer hier auch noch Kreativität sprießen lässt, gewinnt auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit und damit: mehr Investoren!
Die Zwei Seiten der Medaille
Wer also eine Idee hat und diese vermarkten möchte, hat durch Crowdfunding gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
1. Es zeigt sich, wie gut die Idee bei der Zielgruppe überhaupt ankommt
2. Interessenten sind bereits erste potenzielle Kunden
3. Die Kampagne erschafft erste Aufmerksamkeit für sich und seine Marke
4. Der gesammelte Betrag kann als Eigenkapital bei der Bank und weiteren Investoren angegeben werden.
Risiken sind immer – sowohl beim Anbieter als auch beim Investor – die fehlende Aufmerksamkeit und Beliebtheit der Idee.
Letzteres hängt maßgeblich vom eigenen Engagement ab: Wer sich bei der Präsentation, dem sog. „Pitch“ mehr anstrengt und dabei die Interessen der Menschen berücksichtigt, wird auch deutlich mehr Erfolg haben, weil es den Investoren ebenso die Zuverlässigkeit und Motivation des Anbieters verdeutlicht. Alles eine Frage der Einstellung gegenüber Anstrengung, des Mindsets.
Eine gute Fundierung...
Abgeleitet vom Crowdsourcing, bezeichnete es die schnelle Finanzierung und Umsetzung für innovative Ideen, typisch für Regionen im Silicon Valley, dem Ort für Gründer, Erfinder und Innovationen schlechthin.
Im selben Jahr wie ihn der Erfinder des Begriffs verwendete, gab es auch schon die ersten offiziellen Crowdfunding Plattformen, wie SellaMatch (2006, erste Plattform für Crowdfunding in Europa), Seedmatch (2011, erste Plattform für Crowdinvesting), Companisto und StartNext in Deutschland
… benötigt Kapital
Der Begriff „Crowdfunding“ wurde 2006 von Micheal Sullivan aus den USA das erste Mal verwendet.
Geprägt und tatsächlich diskutiert wurde der Begriff allerdings in der US-Amerikanischen Computerzeitschrift „Wired“. Wo der Begriff vielleicht neu sein mag, so gab es den Kern der Idee schon lange, und erfunden hat ihn keine einzelne Person: Die erste dokumentierte „Massenfinanzierung“ findet sich vor ca. 100 Jahren in den Geschichtsbüchern wieder.
19. Jahrhundert wurde z.B. der Sockel für die Freiheitsstatue durch 160.000 Spenden einzelner Personen finanziert.
Und der Genossenschaftsgedanke wurde schon 1865 in Heidenheim mit Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch als den ursprünglichen „Gründern“ der Volksbanken und Raiffeisenbanken ausgeübt.
Und wie?
Es gibt grob gesagt vier Arten des Crowdfundings:
1. Funding
Bedeutet wörtlich übersetzt: Finanzierung.
Dabei ist das Prinzip: Alles oder nichts. Ist die Idee ein Erfolg, ist mein Erfolg auch der Erfolg der Unterstützer → Reward-Based Crowdfunding
2. Lending
Bedeutet das leihen, also gibt es sowohl feste monatliche Zinsen auf den investierten Betrag, als auch eine ebenso festgelegte monatliche Tilgungsrate. → Lending-Based-Crowfunding
3. Donation
Bedeutet wörtlich spenden und ist vor allem für gemeinnützige, freiwillige, meist regionale Aktionen geeignet. → Donation-Based-Crowdfunding
4. Equity (=Eigenkapital/Fairness)
Es erfolgt keine finanzielle Gegenleistung, sondern es erfolgt eine Anteilnahme des Investors am Unternehmen. → Equity-Based-Crowdfunding
Sourcing bedeutet Beschaffung, und bezeichnet keine Form der Finanzierung, sondern der Beschaffung bzw. der Arbeit.
Es werden ausgewählte Prozesse und Arbeitsabläufe auf freiwillige Arbeitskräfte, z.B. über das Internet ausgelagert. Der Ursprung des Begriffs liegt bei Outsourcing, also der Auslagerung der Unternehmensprozesse in andere Ortschaften, globalisiert gesehen in das Ausland (aber immer noch als Teil des Unternehmens, während Crowdsourcing an Drittunternehmen auslagert)
„Gemeinsam besser!“
Bei unserer Firmenkundenabteilung nachgefragt, ist eine Sache klar: Als Bank ist es unsere Aufgabe, die Sicherheit der Einlagen unserer Mitglieder und Kunden zu gewährleisten. Alexander Schuster, ein Mitarbeiter der Firmenkundenabteilung, half mir maßgeblich dabei, mich in das Thema einzuarbeiten
Eine Dankessage an dieser Stelle! Sie haben mir sehr geholfen!
Ich danke vielmals fürs Lesen, und hoffe, eure Zeit wurde gut investiert!
Max