Hallo liebe Leserinnen und Leser,
ich habe für euch mal wieder ein Interview geführt und zwar mit einem unserer diesjährigen Jubilare.
Patrick Wiche ist bei uns in der Bank für den Eigenhandel zuständig, sozusagen unser Mann für die Börse.
Was genau seine Aufgaben sind und was es für ihn nach wie vor so besonders macht bei der Heidenheimer Volksbank zu arbeiten, dass verrät euch Patrick im folgenden Interview.
Interview mit Patrick Wiche, Mitarbeiter Eigenanlagen
17.11.2020
Patrick - erst einmal - danke, dass du dir für das Interview Zeit genommen hast.
Wenn ich richtig informiert bin, hattest du am 1. September.2020 dein 10-jähriges Arbeitsjubiläum bei der Heidenheimer Volksbank - herzlichen Glückwunsch!
Du bist Mitarbeiter in der Abteilung Eigenanlagen. Bevor wir über deine Aufgaben als Eigenhändler zu sprechen kommen, möchte ich kurz darauf eingehen, wie du Deine Laufbahn bei der Heidenheimer Volksbank begonnen hast.
Ich habe mich bereits in der neunten Klasse der Realschule bei verschiedenen Banken für eine Ausbildung als Bankkaufmann beworben. Die Heidenheimer Volksbank, meine erste Wahl, hat mich auch gleich zum Einstellungstest und danach zum Assessment-Center eingeladen. An meinem 16. Geburtstag rief mich die damalige Ausbildungsverantwortliche an und gratulierte mir zum Geburtstag sowie zur Einstellung als Auszubildender zum 1. September nächsten Jahres.
Nach der nun 10-jährigen Betriebszugehörigkeit: War es die richtige Entscheidung zur Heidenheimer Volksbank zu gehen?
Absolut! Ich würde jederzeit wieder diesen Weg in meiner Berufslaufbahn wählen. Bei der Heidenheimer Volksbank ist das Klima sehr familiär und man kann sich nach seinen eigenen Stärken gut entwickeln.
Und wenn wir schon beim Rückblick sind: Wie war deine Ausbildung bei der Heidenheimer Volksbank? Hat sie dich beruflich vorangebracht? Was war besonders toll?
Die Ausbildung bei der Heidenheimer Volksbank gehört in meinen Augen zu den Besten in der Region. Sowohl die Grundlagen im gesamten Finanzbereich als auch die persönliche Entwicklung hin zur Kundenberatung haben mich beruflich sowie persönlich sehr vorangebracht. Zudem hatten wir ein wirklich gutes Azubiteam, was sich gegenseitig gut unterstützt hat.
Machen wir mal einen kleinen Sprung in die Vergangenheit: Du bist ja nicht sofort nach Deiner Ausbildung im Eigenhandel gelandet. Wo warst du davor eingesetzt?
Da ich während der Ausbildung in den Abteilungen mit Kundenkontakt sehr gute Erfahrungen sammeln durfte, habe ich mich bereits während des zweiten Lehrjahres auf eine feste Stelle im Kundencenter in der Hauptstelle am Kundenservice beworben. Nach ein bis zwei Jahren am Service und der mittlerweile abgeschlossenen Ausbildung durfte ich die erlernten Dinge mit Kunden am Service fortan in der Beratung anwenden und bekam meinen eigenen Kundenstamm als Finanzberater. In der Beratung war ich dann ca. 2 Jahre tätig, bis ich einen weiteren Schritt gehen wollte und mich auf eine frei gewordene Stelle im Bereich Eigenanlagen/Depot A beworben habe.
Wieso hast du gewechselt? Gab es hierfür Gründe? Bist Du mit dieser Entscheidung zufrieden?
Die Welt des Geld- und Kapitalmarkts in Verbindung mit volkswirtschaftlichen Ereignissen hat mich bereits seit der Ausbildung und sogar während meiner Schulzeit sehr interessiert. Zusammenhänge aus Volkswirtschaft und Politik haben mich schon immer neugierig gemacht. Als 15- Jähriger wollte ich mit der Zustimmung meiner Eltern kleine Beträge von Aktien kaufen, wovon mein Bankberater damals aufgrund meines jungen Alters abriet. Diese Leidenschaft teilte ich über die ganze Zeit der Ausbildung und der Kundenberatung, in der nach und nach immer mehr Themen rund um Aktien, Fonds, etc. dazu kamen. Als die Stelle in den Eigenanlagen frei wurde, war für mich klar, dass ich mich darauf bewerben möchte.
Gibt es etwas, was Dir aus der Zeit als Kundenberater am Markt fehlt?
Mit einem kleinen weinenden Auge habe ich die Kundenberatung verlassen, da ich in dieser Zeit sehr viele tolle Menschen/Kunden kennenlernen durfte und diese bei ihrer eigenen finanziellen Entwicklung unterstützt habe. Die Gespräche mit meinen Kunden waren wirklich sehr toll, diese fehlen mir schon etwas. Zu manchen meiner damaligen Kunden habe ich jedoch bis heute privat noch guten Kontakt.
Im Eigenhandel habe ich zum Glück nach wie vor mit vielen Menschen zu tun, diese sind keine Privatkunden bei denen es um den Vermögensaufbau geht, sondern Ansprechpartner anderer Banken, mit denen wir am Geld- und Kapitalmarkt handeln.
Genug – lassen wir die Vergangenheit ruhen und kommen zur Gegenwart. Was genau sind Deine Aufgaben als Eigenhändler der Heidenheimer Volksbank? Was müssen wir uns darunter vorstellen?
Meine Aufgabe im Eigenhandel ist es, am Geld- und Kapitalmarkt Anlagen für die Bank zu tätigen, die eine gute Rendite abwerfen. Der größte Teil unserer Anlagen besteht aus Anleihen von Staaten, Banken und Unternehmen. Natürlich muss das Risiko ständig im Blick behalten und sehr überschaubar sein. Zudem habe ich die Aufgabe, die bei der Deutschen Bundesbank zu hinterlegende Mindestreserve mit unserem Bargeldkonto zu koordinieren, sodass alle Kunden jederzeit ihr Geld vom Girokonto oder Sparbuch verfügen können und wir zugleich die Mindestreserve für Banken bei der Bundesbank erfüllen. Wenn unsere Kunden oder Firmenkunden ausländisches Geld (Devisen) bekommen oder benötigen, tausche ich diese Beträge über den Devisenmarkt mit unserer €-Währung.
Außerdem bin ich im Beratungsteam unseres Publikumsfonds, dem HWG- Fonds tätig und bei Bedarf unterstütze ich unsere Kundenberater bei Fragen rund um Börse, Aktien, Fonds und Geldanlagen über den Kapitalmarkt.
Hast Du Deinen idealen Arbeitsplatz gefunden?
Aktuell ist dies mein absoluter Traumjob.
Eines Deiner täglichen Aufgaben ist ja die Börse zu beobachten. Durch die Corona-Pandemie geht es zur Zeit etwas turbulenter an der Börse zu, auch wenn sich der Markt etwas beruhigt hat. Oder doch nicht? So genau wird es uns keiner sagen können. Wie schätzt Du die aktuelle Lage ein? Was erwartet uns in den nächsten Wochen und Monaten am Aktienmarkt?
Die aktuelle Lage ist in meinen Augen sehr ungewiss. Die Pandemie ist nach wie vor nicht unter Kontrolle und die Zentralbanken und Regierungen pumpen als Gegenreaktion Geld in unvorstellbaren Mengen auf den Markt. Dies stützt die Aktienmärkte sehr, bis jetzt. Zudem gibt es weitere viele Themen die die Börsen beschäftigen könnten wie z.B. die US-Präsidentschaftswahl, Brexit, Handelszölle USA/China/EU, … . Ich erwarte also kurz- bis mittelfristig weiter unruhige Zeiten auf aktuellem Niveau. Positiv sehe ich die starke Unterstützung der Zentralbanken und Regierungen.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Der Blick über den Tellerrand hinaus z.B. genauer in die Bücher der Unternehmen und die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge. Mich fasziniert an diesem Job, dass kein Tag gleich ist und täglich auf veränderte Bedingungen reagiert werden muss.
In meinem aktuellen Job bin ich sehr in die aufsichtsrechtliche Zahlenwelt und die Steuerung der Bank involviert. Es ist jeden Tag aufs Neue interessant, wie eine Bank funktioniert und wie sie von unserem Vorstandsteam gesteuert wird.
Kommen wir noch auf ein weiteres Aufgabengebiet von dir zu sprechen: Den HWG-Fonds. Würdest du unseren Lesern erklären was genau der HWG-Fonds ist? Was sind Deine Aufgaben, den Fonds betreffend?
Der HWG- Fonds ist ein Aktienmischfonds, der mitunter globale Aktien und Anleihen beinhaltet und zudem einen Fokus auf regionale Unternehmen hat. „HWG“ bedeutet „Heidenheimer WertpapierGemeinschaft“. Als Anleger kann man entweder einmalig oder ratierlich in diesen Fonds einzahlen und dann an der Entwicklung des Fonds teilhaben. Ich darf dabei Teil des dreiköpfigen Gespanns um meinen Chef Herrn Mergenthaler sein. Meine Aufgaben sind es, die aktuellsten Nachrichten und Trends der Börsen zu beobachten und daraus mit den beiden Kollegen Konzepte für Aktien, Anleihen, etc. zu entwickeln und den Fonds zu bewerten. By the way: Unser HWG- Fonds hat dieses Jahr bereits seinen 50. Geburtstag feiern dürfen und zeigt damit regionale Konstanz mit langjähriger guter Wertentwicklung!
Machen wir doch nochmal einen Sprung in die Vergangenheit – zurück in deine Kindheit. Jeder von uns hatte doch in der Kindheit einen Traumjob, den er später mal unbedingt ausüben wollte. Was wolltest Du denn mal werden? Oder war für dich von Anfang an klar, dass du Banker werden möchtest?
Für mich gab es als Kind eigentlich nur einen Beruf. Ich wollte Banker werden. Der Marketingansatz des Weltspartages hat mich wie man sieht, nicht nur zum Sparen animiert, sondern auch um dort mal zu arbeiten. ;-)
Als Abschluss des Interviews riskieren wir mal einen Blick in die Glaskugel.
Wo siehst du die Börse in 10 Jahren?
Ich denke, die kommenden Jahre gibt es einen leicht steigenden Trend umgeben von ständigen, immer wieder auftauchenden Unsicherheiten, die kurzfristig auch mal höhere Kursverluste mit sich bringen können. Also genau das perfekte Umfeld für einen monatlichen Sparplan z.B. in einen tollen Fonds der weltweit sowie auch regional investiert. Durch monatliches Sparen entsteht ein Durchschnittspreiseffekt. Da hier auch in gefallenen Märkten investiert wird, kann somit günstig eingekauft und bei wieder steigenden Märkten langfristig eine tolle Rendite erzielt werden.